1. Die 9 Essentiellen Aminosäuren
Der Körper kann sie nicht selbst synthetisieren und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden.
- Leucin: Schlüssel für Muskelaufbau und -reparatur, reguliert den Blutzucker.
- Isoleucin: Wichtig für Muskelstoffwechsel, Energieproduktion, Hämoglobin-Synthese.
- Valin: Stimuliert das Muskelwachstum, liefert Energie.
- Diese drei nennt man BCAAs (Branched-Chain Amino Acids / Verzweigtkettige Aminosäuren). Sie werden direkt in der Muskulatur verstoffwechselt.
- Lysin: Wichtig für Kollagenbildung (Haut, Knochen), Immunsystem, Hormon- und Enzymproduktion.
- Methionin: Start-Aminosäure für die Proteinbiosynthese, wichtig für Entgiftung und Stoffwechsel. Enthält Schwefel.
- Phenylalanin: Vorläufer für die Neurotransmitter Tyrosin, Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin.
- Threonin: Wichtig für Kollagen, Elastin, Zahnschmelz und die Immunfunktion.
- Tryptophan: Vorläufer für das „Glückshormon“ Serotonin und das Schlafhormon Melatonin.
- Histidin: Wichtig für das Wachstum, die Reparatur von Gewebe und die Produktion von Histamin (Immunreaktion). Für Erwachsene oft semi-essentiell, für Kinder und Kranke essentiell.
2. Die 11 Nicht-Essentiellen Aminosäuren (kann der Körper selbst herstellen)
Können aus anderen Aminosäuren oder Vorläufern synthetisiert werden.
- Alanin: Spielt eine Rolle im Glukose-Stoffwechsel (Glukose-Alanin-Zyklus).
- Asparagin: Wichtig für das Nervensystem und die Ammoniak-Entgiftung.
- Asparaginsäure: Beteiligt am Harnstoffzyklus und Neurotransmitter-Funktion.
- Glutamin: Wichtigster Energielieferant für Immun- und Darmzellen. Häufigste Aminosäure im Körper.
- Glutaminsäure: Wichtiger Neurotransmitter, Vorläufer für Glutamin.
- Glycin: Einfachste Aminosäure. Wichtig für Kollagensynthese, Entgiftung, Beruhigung des Nervensystems.
- Prolin: Schlüsselkomponente von Kollagen und Knorpelgewebe.
- Serin: Wichtig für den Fettstoffwechsel, die Immunfunktion und die Bildung von Nervengewebe.
- Tyrosin: Wird aus Phenylalanin gebildet. Vorläufer für die Schilddrüsenhormone und die Neurotransmitter Dopamin und Adrenalin.
- Cystein: Enthält Schwefel, wichtig für die Struktur von Haaren und Nägeln (Disulfidbrücken), Antioxidans (Vorläufer von Glutathion).
- Arginin: Häufig als „bedingt essentiell“ eingestuft. Wichtig für die Harnstoffproduktion, Wundheilung und die Freisetzung von Wachstumshormonen. In Stresssituationen oder im Wachstum essentiell.
3. Bedingt Essentielle (Semi-Essentielle) Aminosäuren
Unter normalen Bedingungen nicht-essentiell, können aber in bestimmten Situationen (Wachstum, Krankheit, Stress) essentiell werden, da der Bedarf die körpereigene Produktion übersteigt.
- Arginin (siehe oben)
- Cystein (benötigt Methionin zur Synthese)
- Glutamin (bei katabolen Zuständen wie schweren Verletzungen oder Operationen)
- Tyrosin (benötigt Phenylalanin zur Synthese)
- Glycin (in bestimmten Wachstumsphasen)
- Prolin
4. Weitere, nicht-proteinogene Aminosäuren (bilden keine Proteine, haben aber andere lebenswichtige Funktionen)
Es gibt Hunderte davon. Beispiele:
- Ornithin & Citrullin: Spielen eine zentrale Rolle im Harnstoffzyklus zur Entgiftung von Ammoniak.
- Taurin: Wichtig für die Gallensalzbildung, Herzfunktion und das zentrale Nervensystem. Häufig in Energy-Drinks enthalten.
- Gamma-Aminobuttersäure (GABA): Der wichtigste beruhigende (inhibitorische) Neurotransmitter im Gehirn.
- Beta-Alanin: Wichtig für die Bildung von Carnosin, das die Übersäuerung in der Muskulatur bei intensiver Belastung puffert.
- L-DOPA: Direkter Vorläufer des Neurotransmitters Dopamin.
- 4-Hydroxyprolin: Wichtige modifizierte Aminosäure im Kollagen.
Zusammenfassung in Stichpunkten:
- 20 Standard-Aminosäuren bauen alle Körperproteine.
- 9 sind essentiell (Leucin, Isoleucin, Valin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Histidin) → müssen gegessen werden.
- 11 sind nicht-essentiell → Körper kann sie selbst herstellen.
- Einige sind bedingt essentiell (z.B. Arginin, Glutamin) → in bestimmten Lebensphasen oder bei Krankheit essentiell.
- Viele nicht-proteinogene Aminosäuren haben spezielle Stoffwechselfunktionen (z.B. GABA, Taurin, Ornithin).
Eine ausgewogene Ernährung mit verschiedenen Proteinquellen (Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, Samen, ggf. tierische Produkte) stellt sicher, dass alle essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge aufgenommen werden.
Die in unseren Supplementen enthaltenen Wolffia globosa und Nannochloropsis gaditana bilden jeweils alle essentiellen Aminosäuren ab und versorgen daher umfassend – was insbesondere bei veganer Ernährung sehr wichtig ist.

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